Longhitting Driver

[aPerfectSwing]

Moin, moin,

ich habe mich von den Berichten zu den Longdistance Meisterschaften in den USA begeistern lassen.
Also in den USA einige Köpfe und Schäfte bestellt, die auch von Sadlowsky,Miller, Sean "The Beast" Fister und anderen gespielt werden. Allesamt Driverköpfe von Geek und MOI mit einem Loft von 5,5 Grad bis max. 7,5 Grad. Die Schäfte sind von House of Forged (Modelle Patriot Ultralight und The LT Two). Allesamt ebenfalls Longdrive Modelle in Überlänge. Die Schäfte werden von Matrix gefertigt, was auch auf jedem Schaft steht.
Schaftflex von X bis XXX - Flex.

Gestern habe ich erstmal Schäfte gemessen. Der Spine ist auch bei identischem Schaftmodell und Flex sehr unterschiedlich. Zum Teil ein Spine, z.T. auch 2 "starke" Stellen gegenüberliegend. Auch die Stärke variiert sehr deutlich.

Gemessen habe ich mit dem Neufinder.

Die Schäfte sind nun auch nicht gerade günstig und werden in den USA für 199$, bzw. 349$ pro Stück verkauft.

Das macht für mich die Notwendigkeit der Schaftvermessung mal wieder mehr als deutlich.

Anschließend 2 Driver gebaut und kurz getestet. Bei der Länge habe ich mich auf 48,5" festgelegt. Damit bin ich etwas unter der maximalen Länge.

Beim ersten Test mit dem TrackMan wurde es dann interessant. Die Dinger sind schon etwas anderes als normale Driver. Fühlen sich trotz hartem Schaft nicht zu steif an. Aber damit eine hohe SKG zu bekommen ist mir gestern nicht gelungen. Wenn ich sonst durchaus auf 105mph komme, so war gestern bei 95 mph Schluss. Mehr Länge hat es nicht gebracht. Auch sank die Treffgüte und damit die Weite.
Startwinkel und Backspin sind in der Tat wesentlich niedriger als mit anderen Drivern. Nur bräuchte es dann auch entsprechend Schlägerkopfgeschwindigkeit.

Das Treffgefühl selbst, wenn man denn mal richtig trifft, ist gut und nicht harsch oder unangenehm.

Mit den Drivern ist das Timing noch entscheidender und so werde ich mich die nächsten Wochen mal daran machen, und mit den langen Peitschen ein wenig trainieren.

Für mich bedeuten die superlangen Driver auf jeden Fall derzeit weniger SKG und Weite und eine deutlich größere Streuung.
Auch die Schaftvermessung war wieder sehr erhellend, rund sind auch diese Schäfte nicht...

Aber Spaß macht so ein Projekt auf jeden Fall und ich werde noch 4 weitere Longhitting Driver bauen und gerne jedem mal zum Testen in die Hand geben, der meint, dass lange Driver auch mehr Weite bringen.

Einen schönen Start in die kalte Woche

Martin

[Slowhand]

Interessanter Diskussionspunkt - Danke Martin, dass du uns daran teilhaben lässt.

Ganz besonders freue ich mich auf dein Versprechen

ich werde noch 4 weitere Longhitting Driver bauen und gerne jedem mal zum Testen in die Hand geben

und nehme dich als LH natürlich beim Wort!


Zu deiner "geringeren" SKG mit den längeren Schlägern: Kann hier die Ursache in einem nicht ganz optimalen Schwung liegen?
Denn ganz salop gesagt, ist es doch egal, ob ein Schläger 1..2 Zoll kürzer oder länger ist - bei sauberer Bewegung und Rhythmus MUSS der Kopf schneller werden, je länger der Schaft. Das geht natürlich nur bis zu einer gewissen Länge.

https://www.youtube.com/watch?v=Hfahz3Ag_R8

[aPerfectSwing]

Hi Slowhand,

Du kanst auch gerne Testen. Alle Driver aber nur als RH Version. Das ist für mich ein reines "Forschungs"-Projekt. Sollte ich nochmal was bestellen werde ich aber gerne mal nach LH Köpfen fragen.

Zum Deiner Frage "geringere" SKG. Klar kann es an meinem dafür nicht optimalem Schwung liegen. Es ist schon deutlich anders und ich werde weiter berichten, wie es mir damit ergeht. Wie gesagt hatte ich gestern nur einige Schwünge mit den neuen Geräten.

Allerdings ist meine Erfahrung beim Fitting und Coaching nicht so, dass es eine Automatik gibt mit mehr Länge = schneller Schwingen. Jeder hat hier sein noch machbares Maximum. Oft sehe ich bei 43" Drivern wenig Verlust zu einem 45" Driver. Optimum meist bei 44" - 44,5" Driverlänge. Insbesondere wenn die Treffgüte und Kontrolle dann noch besser ist.

Auch ist das Gewicht der Driverköpfe mit 198g +/- 2g nach wie vor Standard. Der Hebel ist aber länger und so ist auch mehr Power nötig. Da ist dann auch mit sauberer Bewegung und Rhythmus irgendwann Schluss. Wie gesagt, aus meiner Beobachtung ist das sinnvolle Ende oft bei 45"+ erreicht.

Martin

[aPerfectSwing]

Hallo,

heute 2. runde mit den Longhitting Driver "Biestern".
Kurz gesagt, es ging deutlich besser. Die SKG heute lag bei 100 - 102 mph. Es wird so langsam.
Spannend ist das Gefühl mit den langen Drivern. Ich habe keine Chance mehr, durch Druck auf den Griff oder andere Krafteinwirkungen, den Kopf wie gewohnt zu bewegen.
Das Timing ist wesentlich aufwändiger und muss genauer sein. Vielleicht ist das ja auch ein neues Trainingsgerät für Timing für mich.

Die Tests habe ich heute mit Markus Dreykluft, Head Pro aus Rehburg zusammen gemacht. Er hat eine SKG mit seinem normalen Driver (Longhitter Driver, 10,9 Grad Loft mit 45" TriMatrix R-Flex Schaft) von 103 - 105mph. Auch er hatte erst Schwierigkeiten mit dem Timing und kam auf knapp 100mph. Im Laufe der Session ging es dann bis auf 104 mph hoch.

Erstaunlich auch hier, dass keine zusätzliche Schlägerkopfgeschwindigkeit durch den längeren Schaft möglich war. Der Driver hat ja 49" und einen Loft von 6 Grad.

Allerdings waren seine Treffer absolut klasse. Der bester Schuss war wie folgt:

SKG: 104,0 mph
Swing Direction: +5,6 Grad
AoA: + 5,5 Grad
Smash: 1,54
Ballspeed: 159,8 mph
Startwinkel: 12,8 Grad
Spin: 1989 rpm
Total: 272,7

Bemerkenswert der hohe Smash, Startwinkel und der niedrige Backspin.
Der Treffer war leicht in Richtung Spitze und vermutlich minimal hoch.

Macht auf jeden Fall Spass

[rebel]

Macht auf jeden Fall Spass

Das kann ich mir Vorstellen, aber wie gesagt - mit dem langen Schaft ging das bei mir überhaupt nicht. Das Gefühl mit dem langen Teil in der Hand war für mich überhaupt nicht stimmig.

Demzufolge bist du gestern also gar nicht mehr raus an die Frische Luft gekommen wenn ihr die Longhitter noch getestet habt

[ThinK]

Hallo,

heute 2. runde mit den Longhitting Driver "Biestern".
Kurz gesagt, es ging deutlich besser. Die SKG heute lag bei 100 - 102 mph.

Die Tests habe ich heute mit Markus Dreykluft, Head Pro aus Rehburg zusammen gemacht. Er hat eine SKG mit seinem normalen Driver (Longhitter Driver, 10,9 Grad Loft mit 45" TriMatrix R-Flex Schaft) von 103 - 105mph. Auch er hatte erst Schwierigkeiten mit dem Timing und kam auf knapp 100mph. Im Laufe der Session ging es dann bis auf 104 mph hoch.

Bestätigt zumindest genau das was ich mir seit Ewigkeiten denke: Längerer Schaft ist nicht weiter, und das großteils nicht mal bei Leuten die Golfspielen wirklich können. Meiner Meinung nach sind 45 inch schon die absolute Obergrenze. Sogar die meisten auf der Tour spielen nichts mehr drüber, eher drunter gegen 44 inch. Ab einer gewissen Länge wird es einfach schwer den Sweetspot sauber und konstant zu treffen und das kostet deutlich mehr länge als 1-2 mph.
Conclusio: Wäre es nicht viel besser die kürzerste Variante zu finden die im Durchschnitt am Weitesten ist und vorallem die geringsten Abweichungen aufweist?

[Slowhand]

Bestätigt zumindest genau das was ich mir seit Ewigkeiten denke: Längerer Schaft ist nicht weiter, und das großteils nicht mal bei Leuten die Golfspielen wirklich können.

Ich habe so ein langes Teil zwar noch nicht in der Hand gehabt, würde aber gerne mal folgende Behauptung aufstellen wollen: Golfer mit einem (sehr?) guten Gefühl kommen auch mit langen Schlägern zurecht, der Rest hat entweder Probleme im Schwung und/oder Rhythmus/Timing, die dadurch offensichtlich werden.

Ableiten tue ich diese Behauptung aus meinen eigenen Erfahrungen im Umgang mit Eisen, Hölzern und Drivern.

Insofern bin ich sehr an Updates von Martin in diesem Thread interessiert!

[ThinK]

Bestätigt zumindest genau das was ich mir seit Ewigkeiten denke: Längerer Schaft ist nicht weiter, und das großteils nicht mal bei Leuten die Golfspielen wirklich können.

Ich habe so ein langes Teil zwar noch nicht in der Hand gehabt, würde aber gerne mal folgende Behauptung aufstellen wollen: Golfer mit einem (sehr?) guten Gefühl kommen auch mit langen Schlägern zurecht, der Rest hat entweder Probleme im Schwung und/oder Rhythmus/Timing, die dadurch offensichtlich werden.

Ableiten tue ich diese Behauptung aus meinen eigenen Erfahrungen im Umgang mit Eisen, Hölzern und Drivern.

Insofern bin ich sehr an Updates von Martin in diesem Thread interessiert!

Diese Behauptung höre ich immer wieder. (Zu deiner Erfahrung möchte ich sagen, dass dies vorallem daher rührt, dass je länger die Schläger werden und je weniger Loft sie haben, desto offensichtlicher werden die Schwungfehler.) In derTheorie stimmt ja länger schlägt auch länger. Aber: In der Praxis funktioniert das eben nicht, weil die Treffergüte sinkt. Dh im Durchschnitt bist du ab einer gewissen Länge nicht mehr länger, weil mehr Fehltreffer dazu kommen. Deswegen bin ich der Meinung alle nicht Pros sollten Driver unter 45 inch, eher gegen 43,5 oder 44 inch spielen.

[VT]

Ich habe im Oktober letzten Jahres meinen Driver mit 45" Standardschaft beim Griffwechsel selbst gekürzt auf 44" ohne irgendwelche Ausgleichsmassnahmen. War zuerst ungewohnt und ich habe auch noch keine Turnierrrunde damit gespielt, aber in den wenigen Privatrunden und auf der Range seither zeigt sich kein SKG-Nachteil mit eher besseren Treffern. Ich bin mit der Kürzung zufrieden, weil es nach guten Treffern auf der Runde eben auch für mehr Sicherheitund Zuversicht sorgt. Das finde ich ist ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.

Aber zum Training und für das Timing ist ein Longhitter Driver bestimm eine Mordsgaudi.

[aPerfectSwing]

Hallo,

hier noch die kurze Videodokumentation zum Test am Freitag.

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Meine Erfahrung aus den Driverfittings ist, dass jeder eine maximale Driverlänge hat, ab der die SKG wieder sinkt. Meist bei 45" bis max. 46" Driverlänge. Wie ThinK auch schon geschrieben hat, sinkt bei größerer Schaftlänge die Treffgüte. Damit sinkt der Smash Faktor und der Backspin wird schlechter. Die Gesamtweite sinkt.

Die Frage ist dann immer der Kompromiss zwischen SKG und Treffgüte zu optimieren. Ein guter Start liegt hier bei 43,5" bei besseren Spielern in Richtung 44,5".

Die SKG sinkt bei längeren Driver deshalb wieder, weil zum einen die Kraft nicht ausreicht und auch das Timing exakter sein muss. Ich habe, ebenso wie Markus Dreykluft, die klare Empfindung das die Kraft nicht reicht. Daher starten wir jetzt ein entsprechendes Training.

Martin

[Slowhand]

Hi Martin,

ggfs. kennst du das ja schon - sind ein paar tolle Schwünge dabei (und vor allem auch ein PAAR Lefties...)

2012 RE/MAX World Long Drive Championship
https://www.youtube.com/watch?v=dMVOGQGVSu0

[aPerfectSwing]

Hi Slowhand,

echt sehr nett das Video.
Und natürlich auch die Lefties.

Spannend finde ich die Zeitlupen. Lag und vor allem Körpereinsatz und Timing sehr lehrreich. Hat nicht viel mit Amateurschwüngen zu tun.

Ich sehe mir so Zeugs gerne an. Bei den Kerlen funktionieren dann auch die langen Peitschen.

Martin

[Slowhand]

Hi Martin,

schau dir mal den folgenden Zweikampf an:
https://www.youtube.com/watch?v=0nU7-ssMOXk
Darin zeigt sich, dass man nicht zwingend einen "runden Schwung" braucht, um zu gewinnen.
Das hatte mich sehr überrascht.

[aPerfectSwing]

Moin,

@Slwohand: Bei Deinem eingebettetem Video oben hat mit unsere 4,5 Jahre alte Tochter über die Schulter gesehen.
Kommentar: So weit will ich auch schlagen;-)

Ich habe gerade die DVD von Mike Dunaway "Word's Best Driver" angesehen. Habe ich bei Amazon in den USA bestellt.

Hier ein anderer Ausschnitt von Ihm:

<object width="420" height="315"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/5OC-Qysb-Y4?hl ... ram><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/5OC-Qysb-Y4?hl ... on=3&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" width="420" height="315" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object>

Longhitting geht also auch mit gutem Schwung und gerade. Auf dem Platz ein Loch mit 375 Yards = 345 Meter direkt anzuspielen vom Abschlag ist schon eine andere Welt...